Donnerstag, 10. September 2009

Der Einsatz aus Sicht des HNO-Arztes

Kinder mit Kiefer-Gaumenspalten leiden oft an Ohrkrankheiten, verursacht durch die Tuben-Ohr-Belüftungsstörung. Das war der Grund mich ein halbes Jahr vor meiner Pensionierung als HNO-Arzt für einen Einsatz in Peru oder Vietnam anzumelden, vermittelt durch gemeinsame Narkosen mit Dr. Kraus. Gedauert hat es dann etwas länger und Ziel war dann Indonesien.
Mein Hauptproblem war ein funktionstüchtiges Mikroskop, zumal die Berichte anderer HNO-Ärzte, die ohne ein OP-Mikroskop zum Einsatz kamen eher kritisch klangen. Also beschaffte ich mir ein Solches, erfand eine Befestigung am OP-Tisch und packte alles in eine größere Kiste. In Flores fand ich dann ein gut funktionierendes japanisches Mikroskop vor, das wohl ein Augenarzt benutzt hatte, sodass ich nur meine Zeiss-Okulare aufsetzen musste um es zu benutzen. Wie erwartet hatten die Kinder mit isolierten Lippenspalten meist belüftete Ohren und die Kinder mit Kiefer-Gaumenspalten aber Ergussbildungen, Adhäsivprozesse und entzündliche Veränderungen. Die jetzt ins Trommelfell eingesetzten Paukenröhrchen sollen eine Belüftung der Ohren herstellen. Die bleibende Verbesserung ist dann durch den operativen Verschluss der Spalten zu erwarten, auch wenn die Röhrchen dann herausgefallen sein werden. Bei Kindern, die nach jetzigem Lippenspaltenverschluss im nächsten Jahr zum Verschluss der Kiefer-Gaumenspalte wiederkommen, könnte eine nochmalige Pauckendrainage notwendig werden, um Adhäsivprozesse und Cholesteatome zu verhindern.

Dr. Siegfried Marten

2 Kommentare:

  1. Liebe Nadine,du hast alles so super vorbereitet und bist auf keinem Bild mehr zu sehen?L.G.Michel Rose

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  2. Stimmt nicht, Nadine ist auf fast allen OP-Bildern drauf, allerdings steril vermummt.

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